Francesco Piemontesi, SCO & Andrew Manze - Mozart: Piano Concertos 25 & 26 - Fono Forum
Musik:
Klang:
Francesco Piemontesi had unauffällig Karriere gemacht. Der 1983 in Locarno geborene Pianist spielt heute mit renommierten Orchestern und bedeutenden Dirigenten in großen Sälen, ohne einen kometenhaften Aufsteig wie etwa Daniil Trifonov oder Igor Levit absolviert zu haben. Dass er ins Spitzenfeld der jungen Pianisten gehört, beweist er jedoch mit dieser neuen Mozart-CD.
Mit dem „Krönungskonzert“ in D-Dur (KV 537) und dem C-Dur Konzert KV 503 hat er zwei der bekanntesten Mozart-Konzerte ausgewählt, die es in zig Aufnahmen gibt. Dass man sich die neue dennoch gern anhört, hat mit dem frischen Zugriff der Interpreten zu tun, Das „Singen und Sprechen“, has sich Piemontesis Mentor Alfred Brendel bei Mozarts Musik wünscht, ist deutlich zu hören. Wobei der Fokus manchmal fast schon zu sehr auf dem Sprechen liegt. Piemontesi artikuliert ungemein klar und differenziert und dialogisiert intensiv mit den Orchestermusikern. Dies sowie der helle und schlanke Flügelklang und die zumeist eher schnelen Tempi führen zu sehr transparenten und lebendigen Mozart-Deutungen.
Mit dem unter Andrew Manze historisch informiert spielenden Scottish Chamber Orchestra steht Piemontesi ein erstklassiges Mozart-Orchester zur Seite, das von der Tontechniksehr durchhörbar aufgenommen worden ist. Pianist, Orchester und Dirigent wirin wie ein eingespieltes Team.
Piemontesi had Kadenzen von zwei ganz verschiedenen Pianisten gewählt: von Paul Badura-Skoda (KV 537) und von Friedrich Gulda (KV 503). Sehr überzeugend klingen seine eigenen Auszierungen (etwa im Andante des C-Dur-Konzerts). Wenn es überhaupt etwas zu mäkeln gibt, dann vielleicht, dass Piemontesi auch in den langsam Sätzen manchmal so zügig spielt und deutlich artikuliert, dass daraus ein eher agiles als beseeltes Mozart-Bild erwächst.